Kohlekaut
Die Gewannbezeichnung Kohlekaut bezeichnet in etwa den Blaubacher Gemarkungsbereich wo heute das Anwesen Schulstraße 26 steht. Hiezu ist bekannt, dass Johann Conrad '''Philipp''' Jacob Kirsch, geb. 15.04.1788, gest. nach 11.12.1850 am 27.08.1839 die landesherrliche Bewilligung zum Betriebe eines Steinkohlenbergwerkes, genannt Philippsgrube auf der Gemarkung von Blaubach erhalten hat.[1] Insofern spricht einiges dafür, dass Phillipsgrube und Kohlekaut den gleichen Bereich bezeichnen. Weitere Stellen wo nach Kohle gegraben wurde sind in Blaubach nicht bekannt. Philipp Kirsch hatte auch noch Kohlegruben in den Gemarkungen der umliegenden Dörfer Diedelkopf, Körborn und Matzenbach. Lediglich die Charlottengrube bei Diedelkopf befand sich möglicherweise teilweise in der Gemarkung von Blaubach.[2]
Unter dem Verweis https://digipress.digitale-sammlungen.de/Phillipsgrube/Blaubach kann man sich einen interessantem Text hierzu aus dem Amts-& und Intelligenzblatt des Königlich-Bayerischen Rheinkreises direkt aufrufen. Für Blaubach beantragt war tatsächlich ein viel größeres Grubenfeld, als dass die kleine Gewann Kohlekaut heute vermuten lässt. "Phillipp Kirsch, Bergwerkseigenthümer und Schneidermeister aus Kusel hat die landesherrliche Concession zum Betriebe eines Steinkohlenbergwerks, genannt "Phillips=Grube" auf der Gemarkung von Blaubach, Landcommisariat Kusel, mit einem Oberflächeninhalt von 171 Hectaren 97 Aren, in folgender Begränzung nachgesucht [...]" heißt es dort einleitend. Der Ausgabe Nr. 28 aus dem Jahr 1840 ist zu entnehmen, dass "seine königliche Majestät vermöge höchster Entschließung vom 24. April 1840 dem Phillipp Kirsch die landesherrliche Bewilligung zum Betriebe einer Steinkohlengrube auf der Gemarkung von Blaubach zu ertheilen geruht."[3]
Ein weitere wichtige Quelle zum Bergwerk ist ein Artikel im "Bote für das Glanthal und Anzeige-Blatt für den Bezirk Kusel vom 26.02.1858.[4] Dort erfährt man, dass Phillipp Kirsch weiland verstorben ist, und dass sein auf dem Banne von Blaubach gelegenes Steinkohlenbergwerk genannt Philipps-Glück nebst Acker- und Wiesenland versteigert wird. Das Kohlebergwerk umfasst zu dieser Zeit einen neuen Teufstollen von 92 m Länge, 6 Fuß Höhe und 4 Fuß Breite. Das Kohlenflöz ist 8 Zoll dick.
Am 25. April 1860 wurde das Steinkohlewerk "Philippsgrube (auch Philippsglück)" auf den Namen von Heinrich Wolf, Wirt in Diedelkopf, umgeschrieben. 1869 bat er um Auflösung dieser Konzession.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Amts-& und Intelligenzblatt des Königlich-Bayerischen Rheinkreises, Ausgabe 44/1839
- ↑ Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz, Ausgabe vom 20.09.1873 und Ausgabe vom 08.08.1874
- ↑ Amts-& und Intelligenzblatt des Königlich-Bayerischen Rheinkreises, Ausgabe 28/1840
- ↑ Pfälzer Bote für das Glanthal und Anzeige-Blatt für den Bezirk Kusel. 1858, Ausgabe 26.02.1858
- ↑ Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz Ausgabe vom 16.04.1869