Redetext anlässlich der Glockenweihe 1950
Inventarnummer | 848
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Aufbewahrungsort | |
Fundort | Martin Pfeiffer
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Alter | 1950
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Beschreibung: Bei diesem Belegstück handelt es sich um einen mit Schreibmaschine auf dünnstem Durchschlagpapier geschriebenen Text einer Rede, die anlässlich der Weihe der 3. Blaubacher Dorfglocke, im Sommer 1950 vorgetragen worden sein dürfte. Erster Beigeordneter war damals Ernst Creutz was dafür spricht, dass er die Rede zumindest gehalten hat. Der Fundort im Nachlass von Friedel Morgenstern könnte aber auch Hinweis darauf sein, dass dieser den Text eventuell verfasst hat.
"Glockenweihe zu Blaubach
Morgen weiht Blaubach seine neue Glocke. Diese ist nun schon die dritte Glocke die die Gemeinde Blaubach erhält. Hierzu eine kleine Chronik der beiden vorhergehenden Glocken. Die erste Glocke wurde vor ungefähr hundert Jahren angeschafft. Ein genaues Anschaffungsjahr ist jedoch nicht bekannt. Nach Aussagen der ältesten Bürger unserer Gemeinde liegt das Anschaffungsjahr zwischen 1840 und 1850. Auf jeden Fall weiß die „Tante“, die frühere und langjährige Inhaberin der Restauration Weierbacher in Kusel, die jetzt im 92 Lebensjahr steht, sich nicht zu erinnern, als die Glocke nach Blaubach kam. Sie mußte dann im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. Doch wiederum fasste die Gemeinde den Mut und schaffte eine zweite an. Diese wurde am 31. August 1924 geweiht. Jedoch durfte sie nur zwei Jahrzehnte ihre metallene Stimme ertönen lassen, denn auch sie musste im Zweiten Weltkrieg ihrer Bestimmung entsagen und wie die vorhergehende zur Verschrottung abgeliefert werden. Aber aufs neue wurde von der Gemeinde der Beschluß gefasst wieder eine Glocke anzuschaffen. Durch Sammlung wurden dann auch die Mittel dazu geschaffen und den Bürgern - vor allem dem ??? - gebührt hierzu herzlicher Dank. Ist es doch etwas heimliches wenn die Dorfglocke am Morgen am Mittag und am Abend ertönt. Sie ist eine Verkünderin von Freude und Leid. Unsere neue Glocke wird von allen guten Wünschen der Blaubacher Bürger begleitet einziehen und geweiht werden. Vor allem ist das der Wunsch, daß wir sie recht lange behalten können und sie nicht auch wie die beiden vorhergehenden zur Verwüstung und Vernichtung umgegossen wird. auf jeden Fall ist Jung und Alt froh gestimmt in dem Bewußtsein: Wir haben wieder eine Glocke!"
Das Original des Textes kann unter folgender PDF-Dateiaufgerufen werden: Datei:Redetext Glockenweihe 1950.pdf