Wasserversorgung

Aus Dorfgeschichte Blaubach
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Blaubach war was die Wasserversorgung angeht in früheren Jahren nur mäßig gut aufgestellt. Überliefert ist, dass es zumindest in der Straße Matzenberg einen Dorfbrunnen gab. Dieser befand sich ungefähr vor der Stützmauer des derzeit leer stehenden Hauses Matzenberg 4 von Philipp Creutz. Viele Häuser hatten wohl auch eigene Brunnen in den tiefer liegenden Kellern. Ganz alte Blaubacher konnten sich noch daran erinnern, dass es an den öffentlich zugänglichen Brunnen mitunter auch ganz schön Diskussionen darüber gegeben hat, wer wieviel Wasser entnehmen darf. Auch wird in den Blaubacher Nachbardörfern noch heute darüber gespottet, dass man als Besucher der Blaubacher Kerwe (am 2.Augustwochenende) am besten einen Krug Wasser mitnehmen soll, damit man im Dorf einen Kaffee gekocht bekommt ...

Etwas besser wurde es mit der Wasserversorgung als man ca. 19... im Gemarkunsgteil Röhrbach 3 Brunnenkammern anlegte und diese über eine Leitung in den unterirdischen Sammelbehälter Wasserreservoire auf dem oberen Matzenberg führte. Von dort aus wurden dann Leitungen in alle Ortstsraßen und Häuser geführt. Die Verlegung der Hauptleitung ist damals übrigens so organisiert worden, dass jeder Haushalt entsprechend seiner Personenzahl ein Stück des Leitungsgrabens herstellen musste. Wer Geld hatte durfte graben lassen, wer weniger Geld hatte konnte seinen Beitrag durch Eigenleistung mit Schaufel und Pickhacke leisten, wovon sicher die meisten Gebrauch gemacht haben.

Willi Becker erinnert sich, dass er als junger Mann 1948 oder 1949 im Einsatz war um Gräben auszuheben in die Hangsickerrohre einzulegen. Damit sollte den Brunnen zusätzliches Wasser zugeführt werden.

Die drei Brunnenkammern liefern noch heute eine durchschnittliche Schüttmenge von ca. 30 cbm/Tag. Im Winter etwas mehr, in heißen Sommerperioden deutlich weniger. So verwundert es nicht, dass mit Zunahme der Bevölkerung und gleichzeitig einhergehend gestiegenem Wohlstand (WC´s mit Wasserspülung, Badewannen, Duschen, Waschmaschinen etc.) schon bald wieder das Wasser knapp wurde. Um die ärgste Wasserknappheit zu beseitigen musste in den 1960-iger Jahren im Sommer häufig Wasser zusätzlich mit Feuerwehrfahrzeugen und/oder dem Milchsammelauto nach Blaubach gebracht werden. Auto waschen, Gärten gießen und jegliche Wasserverschwendung waren häufig wochenlang untersagt ....

Da das eigene Blaubacher Wasser recht oberflächennah gewonnen wird, war es auch nicht immer von allerbester Trinkwasserqualität. So war es ein richtiger Meilenstein als die Ortsgemeinde Anfang der 1970-iger Jahre an das überörtliche Wassernetz des Wasserzweckverbandes Ohmbachtal angeschlossen wurde.

Seitdem erhält Blaubach das benötigte Wasser aus den Tiefbrunnen des Verbandes. Das in bester Beschaffenheit gelieferte Wasser wird dabei aus der Kuseler Haischbachstraße kommend zum Wasserhochbehälter auf dem Ödesberg gepumpt und fließt von dort über eine neu verlegte Hauptleitung ins Dorf.

Die frühere Blaubacher Wasserversorgung dient heute dem Betrieb der drei Dorfbrunnen.

Viele detaillierte Informationen zur Wasserversorgung sind im Archiv unter dem Artikel Dokumente zur Blaubacher Wasserversorgung abgelegt.