Gesangverein Blaubach

Aus Dorfgeschichte Blaubach
(Weitergeleitet von Blaubacher Gesangverein)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Männergesangverein Blaubach vor der "Alten Schule" Matzenberg 5.
Männergesangverein Blaubach nach dem 2. Weltkrieg.
Der Männergesangverein Blaubach aus dem Jahr 1957 vor den "Langen Wiesen".
Einladungsblatt zur Fahnenweihe des Männergesangsvereins Blaubach
Das leider leer stehende Wohnhaus des früheren Chorleiters Philipp Creutz im Matzenberg 4

Der Gesangverein in Blaubach war ein reiner Männerchor, viele Dokumente berichten von diesem Chor. Es handelte sich um einen sehr aktiven Verein der bis in die 1960er-Jahre bestand. Von 2006 bis Ende 2016 bestand in Blaubach wieder eine neue Männergesangsgruppe.

Geschichte des Vereins

Der Verein wurde im Jahr 1905 als "Männer=Gesangverein Blaubach" gegründet. Vorsitzender war Jakob Creutz I, Schriftführer Georg Eisinger, Kassenwart Friedrich Creutz und Chorleiter Philipp Creutz (1889-1961). Geübt wurde Dienstags und Freitags im Gasthaus Friedrich Drumm.[1]


Der handgeschriebene Satzungsentwurf geht auf den 12. Dezember 1912 unter dem Namen „Männergesangsverein Blaubach“ zurück. Gemäß dieser Satzung wurde im Verein für Ordnung und insbesondere auch für Anwesenheit gesorgt. So musste man bei einmaligem Fehlen 20 Pfennig und beim zweiten mal 50 Pfennig zahlen. Wer ein drittes mal fernblieb brauchte nicht mehr zu kommen und wurde nur noch als passives Mitglied weiter geführt. Wer es wagte bei beschlossenen Veranstaltungen, insbesondere Beerdigungen, zu fehlen wurde mit 1,50 Mark (Goldmark der Kaiserzeit) zur Kasse gebeten.[2]


Der Verein wurde später Mitglied im Pfälzischen Sängerbund und war in diesem Verband dem „Gau V. Glangau-Sängerbund“ zugeordnet. Der Bestandserhebung aus 1927 ist zu entnehmen, dass damals Jakob Creutz I den Vorsitz führte. Der Verein zählte zu dieser Zeit bereits 30 aktive Sänger und zusätzlich 54 passive Mitglieder.


Am 02. und 03. Juni 1929 wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung an zwei Tagen die Fahnenweihe des Männergesangsvereins Blaubach begangen. Hierbei gab es am Samstagsabend ein Festbankett. Das sonntägliche Programm startete früh morgens um 6.00 Uhr mit einem musikalischen Weckruf. Ab 12.00 Uhr wurden auswärtige Vereine empfangen. Um 2 Uhr am Nachmittag begann dann ein Festzug durch den Ort zum Festplatz und „daselbst“ gab es dann ein „Großes Konzert mit Gesangsvorträgen der einzelnen Vereine“. Abends um 8.00 Uhr veranstaltete man einen „Fest=Ball“.


Im Jahr 1936 war Jakob Creutz I. aus dem Haus Nr. 11, Blaubach=Pfalz immer noch erster Vorsitzender. Der Verein zählte jetzt 28 aktive und 29 passive Mitglieder. 11 Mitglieder waren Bezieher der Gau-Sänger-Zeitung.[3]

In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg erlebte der Verein dank dem engagierten Chorleiter Philipp Creutz erneut einen Aufschwung. Regelmäßig veranstaltete man jetzt Konzerte, Maskenbälle und andere Unterhaltungsprogramme im Blaubacher Gasthaus Schön. Nachdem Philipp Creutz das Chorleiteramt nicht mehr ausüben konnte musste der Verein Anfang der 1960er Jahre aufgelöst werden.


Laut der Hebeliste von 1950 betrug der Monatsbeitrag für jedes Mitglied zwischen 20 und 50 Pfennig (Deutsche Mark).[4]

== Abläufe == Vom Spätherbst bis zum Beginn des Frühjahrs wurde wöchentlich zwei Stunden in der warmen Wirtsstube Drumm (Gasthaus zum Storchen) - später Gasthaus Schön, genannt Schmids - geübt. Gelegentlich wurden Theaterstücke aufgeführt bei denen der Gesangsverein sang. Der Verein sang bei verschiedenen Anlässen und Beerdigungen.[5]

Im Archiv ist auch eine umfangreiche Notensammlung des Gesangverein Blaubach abgelegt.

Bilder der Fahnenweihe im Jahr 1929

Quellen- und Literaturverzeichnis

  • u. a. Allez hopp 2011-01, Seite 92 ff., Artikel von Klaus Edinger und Martin Pfeiffer

Nachweise

  1. Bestandserhebung vom 1. Januar 1928, Inventarnummer 26
  2. Handgeschriebene Satzung, XII. Strafen §35, Inventarnummer 27
  3. Vgl. Sängergau Westmark. Gau XIII des deutschen Sängerbundes. 1936. Inventarnummer 25
  4. Inventarnummer 21
  5. Die Informationen dieses Abschnitts gehen zurück auf Aussagen von Julius Creutz (1921)