Geißbockbrunnen am Alten Milchhaus
Genau an der Stelle an der heute der Blaubacher Geißbockbrunnen das Ortsbild ziert stand bis etwa 1970 ein einfaches Gestell aus Holz und Stahl zum Abstellen der Milchkannen. Die damals noch platzartig aufgeweitete Einmündung der Straße Im Röhrbach in die Kuseler Straße (Kreisstraße) bildete in dieser Zeit den Dorfmittelpunkt. An der Milchsammelstelle und unter der daneben stehenden Dorflinde trafen sich morgens die Landwirte, Mittags die Kinder zum Bolzen, abends die jungen Leute, und Sonntags morgens die Blaubacher Männer, um anschließend gemeinsam zum Frühschoppen,. entweder ins Gasthaus Schön, oder ins Gasthaus Zum Dicken Daumen zu gehen.
Der heutige Reweschnierbrunnen wurde im Rahmen der Dorferneuerung 1985/1986 mit finanzieller Unterstützung der damaligen Jagdgenossenschaft Blaubach/Dennweiler-Frohnbach/Oberalben neben der alten Milchsammelstelle bzw. ganz in der Nähe der Dorflinde geschaffen. Die Brunnenstele mit quadratischem Querschnitt und Haube ziert ein vom Bildhauer Bernd Decker, geboren 1963 aus Kusel geschaffenes Relief des Gemeindewappens mit Geißbock. Unterhalb des Wasserauslaufs ist die Jahreszahl 1986 eingearbeitet.
Vermittelt durch die Jagdgenossenschaft haben engagierte Blaubacher damals die zwei sehr schweren Brunnentröge unter größter Mühe aus einem Keller im Nachbardorf Dennweiler-Frohnbach (wahrscheinlich Gastwirtschaft Bollmann in Frohnbach?) heraus geschafft und nach Blaubach verfrachtet. Kaum einer weiß heute noch, dass es sich bei den beiden Trögen im Ursprung um sogenannte "Sauerkrautständer" (= Gärtöpfe) gehandelt hat. Zu Zeiten als es noch kein ALDI oder LIDL gab haben die früheren Besitzer in diesen Steintrögen ihren Wintervorrat an Sauerkraut oder "Sauren Bohnen" eingelegt. Die beiden jeweils rechteckigen Tröge geben dem Reweschnierbrunnen nicht nur seit vielen Jahrzehnten ein ansehnliches Aussehen. Sie haben auch den Vorteil, dass der Brunnen aus der Nachbarschaft zum Schöpfen von Gießwasser genutzt werden kann. Die Wasserversorgung des Brunnens erfolgt, wie bei den beiden anderen Blaubacher Brunnen, über die Quellen der früheren Blaubacher Wasserversorgung. Wenn dann im Sommer die Kinder am Brunnen spielen meint man fast der nicht mehr existente Treffpunkt am Milchhaus sei wieder zurück ...