Blaubacher Mitteilungsblatt (1974-5)

Aus Dorfgeschichte Blaubach
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Inventarnummer
34
Aufbewahrungsort
Fundort
Keine Angabe
Alter
1974

Beschreibung: Dieses Heft mit der Inventarnummer 34 ist zwei mal vorhanden.

Rückblick: Gemeinderatswahl 1969

Am 11. Juni 1969 wurden gewählt:

Ersatzleute: Franz Dietrich, Manfred Jungblut, Gerhard Simon, Kurt Ruth, Gerhard Hennchen, Otto Dillmann, Willi Becker

1. Beigeordneter war Otto Schneider. Nach seinem Wegzug herrschte bei der Neuwahl des 1. Beigeordneten Stimmengleichheit zwischen Willi Becker und Edgar Weingarth. Das Los entschied zu Gunsten von Edgar Weingarth. Nach Bildung der Verbandsgemeinde Kusel wurde Edgar Weingarth zum Bürgermeister gewählt. Julius Creutz wurde zum 1. Beigeordneten, Franz Dietrich zum 2. Beigeordneten gewählt. Edgar Weingarth legte nach der Wahl zum Bürgermeister sein Mandat als Gemeinderatsmitglied nieder wodurch Manfred Jungblut in den Gemeinderat nachrückte.

Gemeinderatwahl 1974

Ankündigung der Wahl am 17. März 1974. Nur ein Wahlvorschlag wurde eingereicht, daher Persönlichkeitswahl. Es folgt ein Auszug aus dem Kommunalwahlrecht von Rheinland-Pfalz zum Ablauf der Wahl.

Der Wahlvorschlag wurde durch den SPD-Ortserein eingereicht. Dieser erklärt auf einer eigenen Seite, seine Beweggründe für diesen Schritt.

Bevölkerungsentwicklung von 1480-1973

Jahr Einwohner
1480 20
1609 47
1675 30
1718 55
1770 110
1802 147
1820 180
1828 200
1837 225
1867 263
1882 260
1895 267
1916 297
1938 326
1958 340
1961 350
1973 430

Einblicke in die Blaubacher Geschichte

Erstmals erwähnt wurde der Ort (nach damaligen Kenntnisstand) in Zinsbüchern des Klosters Remigiusberg 1456. Es folgt eine dreiseitige Abhandlung von Franz Dietrich mit interessanten Einblicken in die Geschichte von Blaubach.

Finanzgeschehen 1973

Einnahmen und Ausgaben werden gegenübergestellt. Es besteht zunächst ein Fehlbedarf von 11.240 DM. Nach einem Nachtrag zum Haushaltsplan kann der Fehlbedarf auf 9.160 DM gesenkt werden. Wesentliche Ausgaben waren in absteigender Reihenfolge: Kreisumlage, Schuldendienstleistungen, Verbandsgemeindeumlage, Pers. Ausgaben, Unterhaltungsaufwendungen, Schulverbandsumlage, Stromkosten, Holzerwerbungskosten, dann mit einigem Abstand Sozialhilfeaufwendungen und Aufwendungen für die Feuerwehr. Bei den Einnahmen finden sich: Zuweisungen, Erlöse, Steuern, Beiträge, Mieten und Pachten, Rücklagen, Gebühren.

Der Aufforderungen der Landesregierung di Realsteuersätze anzuheben (Voraussetzung für die Gewährung von Zuweisungen des Landes), ist die Gemeinde gefolgt.

Außerordentliche Maßnahmen:

  • Einbau einer Heizung im neuen Schulhaus (17.914,04 DM)
  • Umbau des neuen Schulhauses (Darlehen von 35.000 DM, biser an Baukosten angefallen: 30.799,63 DM, noch nicht abgeschlossen)
  • Erschließung des Baugeländes Unterster Wald (275.000 DM laut Haushaltsplan): Werden zu 90 Prozent von den Käufern getragen und der Eigenanteil der Gemeinde wird durch die Verkaufserlöse gedeckt.
  • Bau der Erschließungsstraße Am Äckerchen (75.155,30 DM Baukosten)
  • Ausbau der Gehwege an der K 22 (Herstellung der Bürgersteige; insgesamt 83.640,73 DM, inkl. Eigenleistungen und Zuschüssen von Land und Kreis)
  • Verlegung der Kanalisation entlang der K 22 (Anwesen Creutz bis Braun) (23.393,73 DM)
  • Erweiterung der Kanalisation und Anschluss an die Kläranlage der Stadt Kusel (voraussichtlich 320.000 DM)
  • Erweiterung der Wasserleitung und Anschluss an den Hochbehälter der Stat Kusel (135.858,21 DM)
  • Ortsverschönerung (10.821 DM). Die Ortsverschönerungsrücklage von 4.436,21 DM wurde aufgelöst und der Rest durch ordentliche Haushaltsmittel gedeckt.

Die Gemeinde besitzt Vermögenswerte von insgesamt 268.614 DM und der Gesamtschuldenstand beträgt 223.724 DM (also 526 DM je Einwohner).

Ausstehende Maßnahmen bis 1977

Laut der durch den Gemeinderat beschlossenen Finanzplanung sollen bis 1977 folgende vordringlichen Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Ausbau der Gehwege bis zur B 420
  • Beseitigung der Abwässer
  • Ausbau von Wirtschaftswegen
  • Neubau einer Leichenhalle
  • Erneuerung der Wasserleitung

Ob und wann die Maßnahmen durchgeführt werden können, hänge "jedoch ganz und gar von der Finanzkraft der Zuschußgeber (Bund, Land und Kreis)" ab.


Rückblick auf Baumaßnahmen

  • Ausbau der Erschließungsstraße Am Äckerchen
  • Erschließungsstraße im Teilgebiet Unterster Wald
  • Beschluss über Ausbau der Schulstraße vom Anwesen Otto Becker bis zum "Platter Weg"
  • Im Bereich der Ortsmitte sind die Gehwege fertiggestellt worden
  • Fertigstellung der Wasserleitung im Hochbehälter Ödesberg
  • Errichtung eines Dorfbrunnen aus dem Erlös der Kerweveranstaltung 1971
  • In eigener Regie: Schwarzdecke für die beiden letzten nicht befestigten Wegstrecken im Ortsbereich
  • Dachgeschoss im neuen Schulhaus ausgebaut, um eine bessere Unterbringung der "Lebenshilfe" zu erreichen. Daraus entstand der Gemeinde, dank Verhandlungen mit dem Landkreis, keine finanzielle Belastung.

Friedhofsplan

Auf S. 15 ist ein Belegungsplan des Blaubacher Friedhofs im Maßstab 1:250 eingefügt. Dieser wurde durch den Beigeordneten Dietrich unter Mithilfe des Ratsmitglieds Jungblut kostenlos erstellt.

Verbesserung der Verkehrssicherheit

  • Zebrastreifen im Bereich der Wartehalle beantragt
  • Geschwindigkeitsbegrenzungsschild zur Einfahrt Am Äckerchen außerhalb des Ortsbereiches aufgestellt
  • Die Gemeinde erklärt sich bereit, sich am Abriss von "Paulins Scheune", einer Gefahrenstelle am Ortsausgang in Richtung Mayweilerhof, zu beteiligen.

Neuorganisation der Feuerwehr

Dank wird ausgesprochen an die ausgeschiedenen Wehrleiter Eugen Barth und Dieter Grimm sowie die bisherigen Wehrmänner. Jüngere Bürger haben sich in "lobenswerter Weise" zur Erhaltung der Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Die Führung der Ortswehr haben Eugen Barth und Wolfgang Beimbauer übernommen. Als technischer Berater stellt sich Johann Fojtik zur Verfügung.


Weitere Themen

  • Friedhofsmauer soll ausgebessert werden
  • Gemarkungsumgang hat trotz schlechtem Wetter Anklang gefunden und soll wiederholt werden


Was kostet das Wasser künftig in Blaubach?

Zweiseitige Erklärung der bisherigen Geschehnisse und Entscheidungen der Gemeinde im Zusammenspiel mit dem Wasserwirtshaftsamt Kaiserslautern und dem Bund, um den Wassermangel in Blaubach zu beheben. Es zeichnen sich zwei Lösungen ab:

  1. Die Stadt Kusel erklärt sich Bereit Wasser zum Bundeswehrpreis (ca. 1,70 DM) an die Endverbraucher zu liefern
  2. Blaubach wird durch den Ohmbachzweckverband beliefert (ca. 1,04 DM plus 0,25 DM für Kusel die Beansprung des Wassersystems)

Die Gemeinde Blaubach strebt die zweite Lösung an. Die Stadt Kusel will sich dieser Lösung ebenfalls nicht verschließen, wenn die Bundeswehrverwaltung keine Einwände erhebt.

Zum Schluss ein Hinweis: "Da die Gemeinde Blaubach vorläufig noch ihren Wasserbedarf überwiegend aus den eigenen Quellen deckt, wird noch einmal darauf hingewiesen, das Wasser nur in abgekochtem Zustand zu verwenden."