Kuseler Straße
Die im Wesentlichen von Süden nach Norden durchs Dorf verlaufende Kreisstraße (K22) Kuseler Straße ist die einzige klassifizierte Verkehrsader und somit die heutige Hauptstraße des Ortes.
Für die jüngeren Blaubacher unvorstellbar sollte man sich vergegenwärtigen, dass der nach Mayweilerhof führende Teil der Straße erst 1933/34, und die in Richtung Kreisstadt führende Teilstrecke erst noch später gebaut worden ist. (vergleiche hierzu z. B. Inventarnummer 206 im Artikel Dokumente zur Blaubacher Wasserversorgung oder Inventarnummer 644 Belegstück Bilder vom Bau der Kreisstraße), oder das Belegstück 802 Orts- und Hofgeschichte von Friedel Morgenstern, Blaubach.
Wie dem Herrn Bürgermeister bekannt sein dürfte, ruhte in der Gemeinde Blaubach jegliche Bautätigkeit, da bis zum Jahre 1933 kein Baugelände meh rvorhanden war. Nachdem aber im Jahre 1933 durch den Strassenneubau Diedelkopf-Blaubach-Maiweilerhof Grundstücke längs der Strasse baurreif wurden, setzte sofort der Bau von Arbeiterwohnhäusern ein.Vorher gings für diejenigen die nach Kusel wollten meist über die steil ansteigende Ortstraße In der Hohl. Menschen die nach Oberalben wollten wählten den ebenfalls steilen Aufstieg über den Mauerweg. Leichter hatten es diejenigen die nach Kusel-Diedelkopf wollten, weil sie ohne Steigung über die "|Aufbewahrungsort=Ordner"Alte Straße"|Aufbewahrungsort=Ordner" heute Schulstraße bzw anschließender Friedhofsweg bzw. Weg durch den Gemarkungsteil In den Reedern ihr Ziel erreichen konnten. Die wenigen Blaubacher die sich noch an den Bau der Kreisstraße erinnern können sprechen noch heute manchmal von der "|Aufbewahrungsort=Ordner"Neuen Straße"|Aufbewahrungsort=Ordner", ausdrücklich nicht zu verwechseln mit der Ortstraße Am Neuen Weg.
Die damals neu entstandene Straße verbesserte die Verkehrsanbindung des Dorfes wesentlich. Verständlicherweise hat sich dann in Folge des Straßenbaus insbesondere in Richtung Kusel entlang der neuen Trasse ab den 1930-iger Jahren eine rege Bautätigkleit ergeben. Letztlich ist auch die Bebauung im Bereich Blaubacher Straße eine Folge der damals neuen Kreisstraße.
Im Einmündungsbereich der Kuseler Straße mit der Straße Im Röhrbach befand sich bis zur Fertigstellung des heutigen Dorfplatzes in den 1980-iger Jahren jahrzehntlang die Blaubacher Ortsmitte. Mitten auf dem viele Jahre mit Natursteinpflaster belegten Platz erichtete die Dorfjugend früher des öfteren einen riesigen Schneemann. An gleicher Stelle befand sich der Standplatz des Maibaums der dann jeweils bis Ende Mai von den wenigen Autos links und rechts umfahren werden musste. Ebenfalls wurde an dieser Stelle noch bis vor wenigen Jahren an der Blaubacher Kerwe der Brezeltanz durchgeführt. Die inzwischen 50-jährigen Blaubacher können sich noch darin erinnern, dass sie als Kind genau dort in der damaligen Ortsmitte, also im Einmündungsbereich Kuseler Straße mit der Straße Im Röhrbach, Fußball gespielt haben. Heute ist das angesichts des wesentlich stärkeren Straßenverkehrs ein völlig unvorstellbares Unterfangen.
Ein durchaus interessantes kleines Bauwerk im Bereich der Kuseler Straße ist das nach dem 2. Weltkrieg errichtete frühere Milchhaus in der Kuseler Straße Nr.10 direkt neben der Dorflinde im Einmündungsbereich Im Röhrbach. Im Bezug auf die Milchsammelstelle gibt es im im Dorf den Spruch, dass sich früher die Bauern an der Milchsammelstelle getroffen hätten, und heute als Antragsteller auf den Fluren der Kreisverwaltung ...
Wesentlich älter als das Milchhaus ist das schräg gegenüberliegende Anwesen Kuseler Straße ???, das im Dorf als das Inselhaus bekannt ist.
Ein weiteres markantes Gebäude, nämlich der im Dorf allgemein Maschinenschuppen genannte Dreschschuppen der früheren Blaubacher Dreschgenosssenschaft ist in den 1970-er Jahren einem Brand anheim gefallen. Der durchaus stattliche Schuppen stand in etwa dort wo heute die Gartenstraße in die Kuseler Straße einmündet.
Die erste Blaubacher Buswartehalle, sogar mit eigener Busbucht, befand sich seit den 1970-iger Jahren auf der anderen Straßenseite als heute (in Fahrtrichtung Kusel rechts), nämlich am damals zum ersten mal neu angelegten Dorfplatz. Diese Wartehalle aus Waschbeton wurde etwa Mitte der 1980-iger Jahre abgebrochen und auf der gegenüberliegenden Straßenseite durch eine neue hölzerne Wartehalle ersetzt. Ebenfalls wurde damals der an die Kuseler Straße und an die Gartenstraße angrenzende Dorfplatz im Wesentlichen in seiner heutigen Form neu angelegt.
Anfang 2018 hat der Südwestrundfunk in einem gut 6 Minuten dauernden Beitrag (Film aufrufen) über die Kuseler Straße berichtet.